Moderne Ansätze im Katalog- und Preislisten-Workflow
In Zeiten von E-Commerce, Mobile-First-Strategien und KI-unterstütztem Marketing mag man meinen: Print ist tot. Doch weit gefehlt. Kataloge, Preislisten und gedruckte Produktinformationen erleben eine Renaissance – allerdings unter neuen Vorzeichen. Denn moderner Print ist datengetrieben, automatisiert und vor allem digital.
Warum Print noch immer relevant ist
Trotz der Digitalisierung in fast allen Lebensbereichen bleibt Print in vielen Branchen ein wichtiger Bestandteil der Kundenkommunikation – insbesondere im B2B-Bereich, im Fachhandel oder bei beratungsintensiven Produkten. Studien zeigen: Gedruckte Kataloge werden nicht nur angeschaut, sie schaffen Vertrauen, werden mehrfach verwendet und oft länger aufbewahrt als ihre digitalen Pendants.
Besonders spannend wird Print, wenn er nicht mehr als Gegenspieler zur digitalen Welt verstanden wird, sondern als deren Erweiterung. Und genau hier setzen moderne Database-Publishing-Strategien an.
Database Publishing – was ist das?
Database Publishing bezeichnet die automatisierte Erstellung von Print- und PDF-Dokumenten auf Basis strukturierter Daten – meist aus einem PIM-, ERP- oder CMS-System. Statt Inhalte manuell in Layouts einzupflegen, werden sie regelbasiert in Templates eingefügt – etwa für Kataloge, Preislisten, Datenblätter oder Produktbroschüren. Das spart nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern erhöht auch die Datenqualität und Konsistenz über alle Kanäle hinweg. Besonders bei häufig wechselnden Inhalten, vielen Produktvarianten oder Sprachversionen ist Database Publishing ein echter Game Changer.
Die Herausforderung: Printprozesse effizient gestalten
In vielen Unternehmen ist der klassische Print-Workflow ein Sorgenkind: aufwändig, fehleranfällig, teuer. Produkte und Preise ändern sich schnell, die Datenbasis ist verteilt auf Excel-Tabellen, ERP-Systeme, CMS und andere Quellen. Wenn dann noch Katalogvarianten für verschiedene Märkte oder Kundengruppen nötig sind, wird der Aufwand schnell immens.
Doch es geht auch anders – mit einem integrierten Ansatz aus PIM (Product Information Management), Database Publishing und digitalen Schnittstellen.
Lösung: Print aus dem PIM heraus automatisieren
Mit einem modernen PIM-System als „Single Source of Truth“ lassen sich Printpublikationen heute weitgehend automatisieren:
- Produktdaten, Texte, Bilder und Preise kommen zentral aus dem PIM.
- Layout-Vorlagen werden regelbasiert befüllt.
- Änderungen können schnell nachvollzogen und übernommen werden.
- Varianten, Lokalisierungen und Preisdifferenzierungen lassen sich dynamisch steuern.
In Kombination mit Database-Publishing-Lösungen wie priint:suite entstehen so aktuelle, korrekte und individualisierte (PDF-)Kataloge – mit deutlich reduziertem Aufwand.
Interview: Print-Expertise aus erster Hand
Um einen tieferen Einblick in die Praxis zu bekommen, haben wir Fragen an einen der führenden Anbieter und unserem Partner im Bereich Database Publishing gestellt: priint.com. Das Unternehmen unterstützt weltweit Kunden dabei, Printmedien effizient und integriert zu produzieren.
Unsere Fragen an priint.com:
- Print oder digital – oder beides? Wie hat sich der Anteil digitaler gegenüber gedruckten Publikationen bei Ihren Kunden in den letzten Jahren entwickelt?
Priint.com: In den letzten Jahren beobachten wir eine klare Verschiebung hin zu digitalen Formaten – allerdings nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu Print. Unsere Kunden setzen zunehmend auf digitale Publikationen, um Reichweite, Aktualität und Interaktivität zu steigern. Besonders im Kontext von Kampagnen, Events oder Produktlaunches bieten digitale Kanäle eine enorme Flexibilität und ermöglichen eine zielgerichtete Ansprache in Echtzeit.
Gleichzeitig bleibt Print ein wichtiger Bestandteil der Kommunikationsstrategie – insbesondere dort, wo Haptik, Wertigkeit und nachhaltige Präsenz gefragt sind. Viele unserer Kunden verfolgen daher einen hybriden Ansatz: Sie kombinieren digitale Touchpoints mit hochwertigen Printprodukten, um unterschiedliche Zielgruppen optimal zu erreichen. Der Anteil digitaler Publikationen ist deutlich gestiegen – nicht zuletzt durch die zunehmende Nutzung von Social Media, Newslettern und digitalen Magazinen.
- Was macht eine „digitale Publikation“ heute aus? Welche Formate und Kanäle bedienen Ihre Kunden mit Database-Publishing – neben dem klassischen Print?
Priint.com: Digitale Publikationen sind heute weit mehr als nur PDF-Versionen gedruckter Inhalte. Sie sind interaktive, dynamische und oft personalisierte Kommunikationsformate, die sich flexibel an verschiedene Kanäle und Zielgruppen anpassen lassen. Unsere Kunden nutzen Database-Publishing, um Inhalte aus zentralen Datenquellen automatisiert in unterschiedlichste digitale Formate zu überführen – effizient, konsistent und medienbruchfrei.
Auch Schnittstellen zu E-Commerce-Plattformen oder PIM-Systemen spielen eine zentrale Rolle, um Inhalte kanalübergreifend aktuell zu halten. Entscheidend ist dabei: Die Publikation folgt nicht mehr dem Medium, sondern dem Nutzerverhalten – und das ist zunehmend digital, mobil und vernetzt.
- Welche Anforderungen stellen Unternehmen heute an digitale Kataloge, Preislisten oder Datenblätter? Gibt es besondere Erwartungen hinsichtlich Personalisierung, Aktualität oder Interaktivität?
Priint.com: Unternehmen erwarten heute vor allem drei Dinge: Personalisierung, Aktualität und Interaktivität. Digitale Kataloge und Datenblätter sollen sich flexibel an Zielgruppen anpassen, stets aktuelle Inhalte aus zentralen Datenquellen liefern und ein interaktives Nutzererlebnis bieten – z. B. durch Filterfunktionen, Direktverlinkungen oder Konfiguratoren.
Mit Database Publishing lassen sich diese Anforderungen effizient umsetzen: Inhalte werden automatisiert aus PIM- oder ERP-Systemen generiert und können kanalübergreifend ausgespielt werden – ob als Web-PDF, Microsite oder individualisierte Preisliste.
Kurz gesagt: Unternehmen erwarten heute keine Dokumente mehr, sondern Erlebnisse – konsistent, kontextbezogen und kanalübergreifend. Wer diese Anforderungen erfüllt, schafft nicht nur Effizienz, sondern auch Relevanz und Nähe zum Kunden.
- Wie unterstützen Sie Unternehmen bei der effizienten Bereitstellung digitaler Publikationen – etwa für Websites, Kundenportale oder Aussendienst?
Priint.com: Die priint:suite verfügt über eine leistungsstarke Middleware für die automatisierte Erstellung digitaler Publikationen. Durch die nahtlose Anbindung an PIM-, PXM-, ERP- oder CMS-Systeme lassen sich Inhalte zentral verwalten und per Knopfdruck aktualisieren. Das ermöglicht eine medienneutrale Planung und Produktion von Publikationen direkt in der priint:suite. Die Datenbereitstellung erfolgt dabei über Systeme unserer Kunden oder Partner. So schaffen wir effiziente, konsistente und skalierbare Publishing-Prozesse.
- Welche Rolle spielen digitale Daten (z.B. aus PIM, ERP oder E-Commerce-Systemen) im Workflow der Publikationserstellung, insbesondere für die Ausgabe in verschiedenen digitalen Formaten (z.B. PDF für Web, interaktive Online-Kataloge)?
Priint.com: Daten aus beliebigen Systemen, wie z.B. PXM/PIM-, ERP-, CMS- oder E-Commerce-Systemen sind heute das Rückgrat moderner Kommunikation. Sie ermöglichen es, Inhalte zentral zu verwalten, konsistent zu halten und automatisiert in unterschiedlichste Formate auszuleiten – von klassischen Katalogen bis hin zu Web-PDFs und interaktiven Online-Kataloge und personalisierten Datenblättern.
- Welchen Mehrwert sehen Sie in der Kombination aus Database Publishing und digitalen Plattformen – etwa im Vergleich zu „klassischen“ Webshops oder CMS-Lösungen?
Priint.com: Der grosse Vorteil digitaler Plattformen liegt in ihrer Fähigkeit, Nutzerverhalten in Echtzeit zu erfassen – etwa Suchanfragen, Klickpfade oder Navigationsmuster. Diese Bewegungsdaten liefern wertvolle Insights über Interessen, Bedürfnisse und Kontexte einzelner Nutzer.
In Kombination mit Database Publishing entsteht daraus ein echter Mehrwert: Zum Beispiel können PXM-Systeme diese Daten nutzen, um hochpersonalisierte Publikationen zu erzeugen – automatisiert, aktuell und kanalübergreifend. So entstehen z. B. dynamische Produktdatenblätter, personalisierte Kataloge oder zielgruppenspezifische Angebotsflyer, die exakt auf das Verhalten und die Interessen des jeweiligen Nutzers abgestimmt sind. Kurz gesagt: Digitale Plattformen liefern die Daten, Database Publishing macht daraus Inhalte – intelligent, individuell und effizient.
- Sehen Sie eine wachsende Nachfrage nach der Automatisierung der Publikationserstellung basierend auf digitalen Daten, die sowohl Print- als auch Online-Kanäle bedient? Wenn ja, in welchen Bereichen am stärksten?
Priint.com: Ja, es gibt unterschiedliche Auslöser für entsprechende Anfragen. Einerseits begegnen uns Unternehmen, die sich erstmals mit dem beschäftigen, was wir heute unter Product Experience Management (PXM) verstehen – also dem Ansatz, durch kanal- und kontextgerechte Aufbereitung von Produktinformationen konsistente und personalisierte Produkterlebnisse zu schaffen. In diesen Fällen steht häufig die weitgehende Automatisierung bestehender Prozesse im Vordergrund – insbesondere solcher, die bislang manuell erfolgten, etwa bei der Erstellung von Katalogen, Broschüren oder Datenblättern.
Andererseits erleben wir inzwischen immer häufiger, dass Unternehmen ihre sogenannte „Katalogabteilung“ abgeschafft haben – oft mit dem Argument, dieser Kanal sei überholt. Jahre später zeigt sich dann jedoch, dass genau für diese Aufgabenstellung wieder eine Lösung benötigt wird.
- Welche Rolle spielt Automation bei der Erstellung grosser Mengen digitaler Dokumente – z. B. Preislisten für verschiedene Kunden, Regionen oder Sortimente?
Priint.com: Automation spielt eine zunehmend strategische Rolle – nicht nur, weil grosse Mengen an Dokumenten erstellt werden müssen, sondern weil sich die Anforderungen daran immer schneller verändern. Unternehmen stehen heute unter dem Druck, Inhalte für unterschiedliche Kunden, Regionen und Sortimente nicht nur regelmässig, sondern auch kurzfristig und flexibel bereitzustellen.
Gleichzeitig werden die verfügbaren Ressourcen – insbesondere Zeit und Personal – knapper. Parallel dazu steigt die Datenmenge, die verarbeitet und in Publikationen integriert werden muss. Diese Dynamik führt dazu, dass die Nachfrage nach automatisierten Lösungen wächst. Automation wird damit zum entscheidenden Hebel, um trotz wachsender Anforderungen schnell, konsistent und skalierbar zu kommunizieren.
Fazit: Print ist nicht tot – sondern digital transformiert
Die Printwelt ist im Wandel – und das ist gut so. Moderne Technologien ermöglichen nicht nur Effizienz, sondern eröffnen völlig neue Möglichkeiten: von personalisierten Katalogen über regionale Varianten bis hin zu Print-on-Demand-Workflows. Wer Print strategisch als Teil seiner digitalen Infrastruktur denkt, kann damit echte Wettbewerbsvorteile erzielen.
Print lebt – und zwar dort, wo er digital getrieben ist.
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